Wer mit den “Öffentlichen” zur Hakenterasse will, der fährt entweder mit der Straßenbahnlinie 6 oder mit der Buslinie 70. Erstere hält an der gleichnamigen Haltestelle „Wały Chrobrego”. Jetzt stehen wir am Fuße der hoch aufragenden Anlage, überqueren die Jana z Kolna Straße und gehen die Treppen nach oben. Wer mit dem Bus kommt, der kann zwischen den Haltestellen„Teatr Współczesny”, und „Urząd Wojewódzki” wählen und ist bereits oben auf der Terrasse.
Wały Chrobrego (die ehemalige Hakenterrasse) entstand anstelle des Fort Leopolds, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgetragen wurde. Die Entscheidung hier eine Terrasse zu bauen fiel zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dank der Bemühungen des damaligen Oberbürgermeisters Hermann Haken. Der Entwurf des Projektes stammt aus der Feder des Stadtbaurates und Architekten Wilhelm Meyer-Schwartau. Die Terrasse hat eine Länge von 500 m und erhebt sich 19 m über dem Wasserspiegel der Oder. Von hier schweift der Blick weit über den Hafen mit seiner Inselwelt, die Oder mit ihren Kanälen und Seitenarmen bis auf die Höhen der rechten Oderseite.
Zuerst entstanden zwischen 1902 und 1907 die Treppen und die Seitenpavillione. Die Mauern wurden mit Motiven der maritimen Flora und Fauna, den Wappen Stettins und weiterer Hafenstädte verziert. Auf dem Gipfel der Terrasse entstand eine Flaniermeile und eine Allee wurde gepflanzt. Etwas tiefer, auf der zentral gelegenen, halbrunden Zwischenterrasse stellte man eine Skulptur auf, ein Werk des Bildhauers Ludwig Manzel, das einen Mann im Kampf mit einem Zentauren zeigt. Darunter entstand ein grosszügig angelegter Springbrunnen vor dem zwei Beleuchtungssäulen, als stilisierte Leuchttürme errichtet wurden.
Der nächste Bauabschnitt war die Errichtung repräsentativer öffentlicher Gebäude auf dem Gipfel der Terrasse. In der Mitte entstand von 1908 - 1911, ebenfalls von Wilhelm Meyer-Schwartau entworfen, das Palais des Stadtmuseums. Eröffnet wurde das Museum am 23. Juni 1913. Ursprünglich sah der Entwurf eine Erweiterung des Museumsbaus auf den dahinterliegenden Platz vor. Dieser Plan wurde aber, durch den Ersten Weltkrieg und die anschließende Wirtschaftskrise Deutschlands nie realisiert. Heute beherbergt das Palais das Muzeum Narodowe w Szczecinie und die zeitgenössische Bühne Teatr Współczesne.
Zur Rechten des Museums entstand in den Jahren 1906 - 1912 nach einem Entwurf Paul Kieschkes das Gebäude des Stettiner Regierungsbezirks, in dem sich heute das westpommersche Woiwodschaftsamt befindet. Die zwei Objekte zur Linken des Museums entstanden zwischen 1902 und 1905. Das eine wurde als Versicherungsanstalt nach einem Entwurf Emil Drews errichtet. Das zweite, der Sitz der Hauptzolldirektion, entstand anfänglich nach Entwürfen Hinckledeyns wurde aber als letztes Objekt 1918 - 1921 nach Osterwoldschen Vorlagen beendet. Beide Gebäude sind heute verbunden und Sitz der Seefahrtshochschule.
Die Terrasse überstand den Krieg ohne größere Schäden. Nach 1945 ersetzte der Name seinen deutschen Vorgänger, im Keller des nördlichen Pavillon entstand ein Restaurant und in hölzernen Gebäuden zwei weitere Restaurants an den Enden der Allee. Nach 1989 wurden die Fassaden der Terrasse, des Museums, des westpommerschen Woiwodschaftsamtes und der “Leuchttürme” gereinigt. Restauriert wurden ebenso Tafeln die dem Oberbürgermeister Hermann Haken gewidmet waren.
Das gesamte Ensemble zählt zu den wohl schönsten Stadtansichten in diesem Teil Europas und ist die Visitenkarte der Stadt. Im Dezember 1996 wurde das Ensemble in die Liste der Baudenkmäler der Woiwodschaft Westpommerns aufgenommen.
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Sehenswert .